Luis Adam trifft Hit-Radio-FFH-Moderator & Comedian Johannes Scherer!

Mix-Show „Tetra-Pack“ im Hofgarten-Kabarett

Immer noch denke ich sehr gerne an die ausverkaufte Mix-Show „Tetra-Pack“ im Hofgarten-Kabarett Aschaffenburg. Es war für mich als Newcomer eine unglaubliche Ehre, in einem Comedy-Format zu Gast zu sein, welches von FFH-Moderator und Comedian Johannes Scherer moderiert wird. Gemeinsam mit Stand-up-Comedian Peter Kunz und Jarod McMurran (Mentalmagier, Entertainer und Komiker) haben wir einen wunderbaren, genialen Abend auf die Beine gestellt.

Noch dazu ist im Main Echo ein großartiger Artikel erschienen, den ihr hier lesen könnt:

„Hier wird nicht nur über Inklusion gesprochen, sondern auch gelebt.“

Main Echo vom 18.03.2025

Am Ende der Veranstaltung stand der Abend sogar im Zeichen der Inklusion. Aber dazu später mehr. Jetzt erzähle ich alles schön der Reihe nach, denn an diesem Tag ist ganz schön viel passiert.

Beim Soundcheck war der Saal noch leer…
…aber die Veranstaltung war restlos ausverkauft!

Es war uns allen wichtig, dass das Publikum für circa zweieinhalb Stunden die Sorgen des Alltags vergessen konnte. Schließlich macht man sich ständig Gedanken über Dinge wie den Klimawandel oder die aktuelle Weltpolitik. Solche Themen wurden an diesem Abend deutlich in den Hintergrund gerückt. Lediglich zu Beginn fragte sich Johannes Scherer, wie wohl die zukünftige Toilettenbeschilderung des Hofgarten-Kabaretts aussehen wird. Wer hängt nach der Bundestagswahl an den Türen anstelle von „Olaf“ und „Annalena“? Ansonsten präsentierte er lieber Kostproben aus seiner Radiokolumne. Vom Backstage aus konnte ich hören, wie er sich unter anderem über die absurde Logik der Beleuchtung in Hotelzimmern echauffierte. Steckt erstmal die Zimmerkarte im Sensor, ist der ganze Raum glockenhell. Da waren wohl „sadistische Elektriker“ am Werk, denn die richtigen Schalter findet man natürlich nie! Notfalls wird die Stehlampe zum Schlafen eben mit der Jacke verhüllt, rät er.

Auch ließ er sich über diejenigen Menschen aus, die zwar über einen Blinker im Auto verfügen, aber nichts davon wissen. Da musste ich unweigerlich an einen Offenbacher denken. Sollte diesen Artikel jemand lesen, der aus Offenbach kommt, seid mir bitte nicht böse. Ich denke, Ihr versteht Spaß – die Leute treiben sowieso andauernd ihre Späßchen über Euch. Bei uns im Rhein-Main-Gebiet sind die Offenbacher so etwas wie die Mosbacher für den Rhein-Neckar-Kreis – und vermutlich hat jeder Landkreis eine Stadt oder eine Ortschaft, über die er sich lustig macht, weil deren Einwohner zum Beispiel kein Auto fahren können.

Nach Johannes Scherer kam Jarod McMurran mit Ausschnitten seines Programms „Jenseits der Vernunft“ auf die Bühne. Als Mentalmagier, Entertainer und Komiker begeisterte er unser Publikum zunächst mit einer eigenen Version des Sketches „The Typewriter“ von Jerry Lewis. Im Anschluss zeigte er einen klassischen Kartentrick, der bei ihm allerdings über „mentale Übertragung“ funktionierte. Und zuletzt ließ Jarod McMurran ein Tuch verschwinden. Die Wiederholung der Nummer in Zeitlupe sorgte für Lachsalven.

Im Backstage…
…mit Peter Kunz

Der zweite Gast der Show war mein „hessisch-lässische Kolleesch“ Peter Kunz. Er spielte Auszüge aus seinem (noch) aktuellen Programm „Akzeptanz durch Penetranz“. Unter anderem erteilte er dem Publikum einige Lektionen aus seiner Serie „Hessisch für Anfänger“. Ebenso beschäftigte er sich mit dem Älterwerden: Machte man früher am Abend die Gegend unsicher, steht man heute verzweifelt da und googelt diverse Fehlermeldungen der Waschmaschine. Seine kleine Zeitreise, in der er unser Publikum mit in die 80er- und 90er-Jahre nahm, weckte bei vielen Zuschauern Erinnerungen wie die Assoziation „Kassette + Bleistift = Bandsalat entwirren“.

„Der kann alles! Der kann e kompleddes Bühneprogramm mache (Kaddoffelsippsche), der kann Parodie, der kann singe, er kann reime… Er kann eins net: Laafe!“

Johannes Scherer, 13.03.2025

Mit diesen Worten von Johannes Scherer angesagt zu werden, hat mich unglaublich gefreut! Auf dem Weg zur Bühne begleitete mich mein Song „Isch move“, welcher beim Publikum großen Anklang fand. Das Main Echo bezeichnete den Titel als „selbstironisches Lied, in welchem er ganz unverblümt seine Behinderung thematisiert“.

Weiter ging es mit „Isch kann die Guuz nämmer seh“, eine Parodie auf den Song „No Roots“ von Alice Merton. In diesem Lied klagte ich vom „Dilemma, zu viel weihnachtliches Naschzeug übrig zu haben und mit dem Essen und Lutschen gar nicht mehr fertig zu werden“. Aus meinem Baukasten des hessischen Dialekts kramte ich die wichtige Wortendung -ä. Dieser Buchstabe kann im Hessischen sehr dominant sein, aber nicht nur am Ende eines Wortes, sondern auch in der Mitte, wie beispielsweise beim Begriff „Lattwärsch“ (= Zwetschgenmarmelade). Zu diesem Thema hielt ich ein Gedicht parat. Das Main Echo schrieb:

„Im Gedicht ‚Es Marmelädsche‘ begeistert Adam mit originellen Reimen und witziger Geschichte.“

Main Echo vom 18.03.2025

Mein „Loblied auf die hessische Gelassenheit“ mit dem Titel „Bleib lässisch, babbel Hessisch“ traf den Nerv des Publikums und abschließend bebte der Saal vor Lachen, als ich mein Gedicht „Wenn ein Gehbehinderter zum Bund geht“ zum Besten gab. Hierzu äußert sich das Main Echo wie folgt:

„Auf ein erhaltenes Anwerbeschreiben der Bundeswehr antwortet Adam sarkastisch, witzig und höhnend, indem er sich seine Karriere als Soldat in olivgrünem Rollator ausmalt, dass es eine Freude ist, ihm zuzuhören.“

Main Echo vom 18.03.2025
Zufrieden nach einem gelungenen Auftritt…
…und das Publikum auch!

Nach der Bundeswehr-Nummer setzte sich Johannes Scherer zu mir auf die Bühne, um noch auf mein gemeinnütziges Spendenprojekt aufmerksam zu machen. Die Gage aus meinen Auftritten sowie zusätzlich gesammelte Spenden werden nämlich in integrative Therapie-Spielgeräte investiert.

Damit ging eine Show zu Ende, für deren vier Künstler der Applaus nicht enden wollte. Jarod McMurran und Peter Kunz kamen zu uns auf die Bühne, woraufhin wir uns aufgrund meiner Gehbehinderung im Sitzen verbeugten. Was für eine schöne Geste! Danke dafür, liebe Kollegen! Wie das Main Echo befindet, bin ich wohl würdig, mich Comedian zu nennen:

„Der 19-jährige Luis Adam aus Kahl tritt erst seit letztem Jahr vor großem Publikum auf, steht den anderen Künstlern aber in nichts nach.“

Main Echo vom 18.03.2025

Verbeugung im Sitzen – das ist gelebte Inklusion! Danke, lieber Johannes Scherer,
Peter Kunz & Jarod McMurran!

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